56ER UND IHR SCHREIBTISCH LABEL 56 Zeit. Besonders prägend waren die praktischen Einheiten, in denen wir direkt mit Patienten arbeiten konnten. Diese Erfahrungen haben mir nicht nur das nötige hand- werkliche Geschick vermittelt, sondern auch die Geduld im Um- gang mit Patienten nähergebracht. Vergessen Sie nicht, dass es an der Elbe oft kühler als im Rheinland ist, sowohl Menschlich als auch geografisch (er lächelt). Was war Ihre größte Herausfor- derung zu Beginn Ihrer Karriere? Zu Beginn meiner Karriere als an- gestellter Zahnarzt war es definitiv der Umgang mit der Verantwor- tung, die man trägt. Man lernt schnell, dass Zahnarzt zu sein mehr bedeutet, als nur Zähne zu behandeln. Es geht auch um das Vertrauen, das Patienten in einen setzen, und das ist eine große Ver- antwortung. In Kleve geboren, als Westfale nach Südamerika. In Hamburg studiert und promoviert. Statio- nen in Bielefeld und Heidelberg. Was hat Sie letztendlich nach Koblenz geführt? Nach zweijähriger Tätigkeit in Zahnarztpraxen in Hamburg und Bielefeld, beschloss ich als wissenschaftlicher Assistent an der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik in Heidelberg zu arbei- ten. Während meiner Tätigkeit in der Forschung und Lehre, lernte ich meine jetzige Ehefrau kennen, die damals Studentin der Zahnme- dizin war. Ich, als quasi Welten- bummler, habe es nicht geschafft, meine Frau von den Metropolen dieser Welt zu überzeugen, 37 Ihr Studium absolvierten Sie an der Universität Hamburg. Was waren für Sie die prägendsten Erfahrungen während Ihres Studiums? Bis ich meinen Studiumsplatz in Hamburg letztendlich antreten durfte, vergingen 2,5 Jahre. Trotz hervorragen- dem Abitur wurde ich erst beim 5. Anlauf an der Uni- versität angenommen. Hartnäckig bewarb ich mich Mal zu Mal, um meinen Jugendtraum zu erfüllen. Damals änderten sich die Regularien, d.h man hat nicht nur den Schnitt des Abiturs zur Grundlage gelegt, sondern ich musste parallel einen Medizinertest bestehen und landete zudem in einem Lostopf. Während der Wartezeit absolvierte ich innerhalb von fünfzehn Monaten meinen Grundwehrdienst als Sanitätssoldat bei der Bundes- wehr. Das Studium in Hamburg war eine unvergessliche