56ER UND IHR SCHREIBTISCH LABEL 56 Würden Sie Ihre Firma als „Hidden Champion“ bezeichnen? Da wir meist nur im Hintergrund auftreten, kann man das schon so formulieren, ja. Wir sind seit 30 Jahren am Markt, der Name ist in der Branche etabliert, aber außer- halb kennt uns kaum jemand. Viele, die uns besuchen, sind überrascht, was hier alles passiert. Ich erinnere mich an eine Führung beim Sommerfest: Ein Geschäfts- partner, den ich seit über 20 Jahren kenne, sagte danach: „Das wusste ich gar nicht! Ich dachte, ihr macht einfach Veranstaltungs- technik wie viele andere auch.“ Wenn man es nicht selbst sieht, kann man sich oft nicht vorstellen, was hinter den Kulissen passiert. Und wie hat alles angefangen? Mit der Bühnenbau-AG an meinem Gymnasium in Bendorf. Dort haben wir Ton, Licht und Bühnen- bau gemacht, wie es das an vielen Schulen gibt. Nebenbei habe ich mit einem Freund kleine Veranstal- tungen organisiert, zum Beispiel Modenschauen. Damals war es schwer, das nötige Material zu bekommen, weil es einfach keinen richtigen Markt für Veranstaltungs- technik gab. Also habe ich meine Eltern gefragt, ob ich eine Firma gründen kann. Die haben mich zwar etwas ungläubig angeschaut, sind dann aber mit mir zum Gewerbeamt gefahren, weil sie dachten, sie müssten als Erzie- hungsberechtigte unterschreiben. Lustigerweise war das gar nicht nötig. Vielleicht ist die Firma ja rechtlich gar nicht gültig – aber immerhin hat es in den letzten 30 Jahren niemand hinterfragt. (lacht) 37 Das heißt, viele Menschen haben Ihre Arbeit gesehen, ohne es zu wissen? Ganz genau. Wir agieren hinter den Kulissen. Unser Name ist nicht überall bekannt, aber unsere Arbeit schon. Nehmen Sie große Produktpräsentationen: Ein Pharmaunternehmen stellt ein neues Medikament vor, ein Automobilhersteller präsentiert ein neues Fahrzeug – bei solchen Veranstaltungen sind wir oft dabei und sorgen im Hintergrund für einen reibungslosen Ab- lauf. Solche Firmenevents betreuen wir deutschlandweit, aber auch international. Wir haben zum Beispiel gerade Angebote für Projekte in Dubai, San Francisco und London abgegeben. Gibt es auch öffentliche Veranstaltungen, bei denen man ACTIONLIGHT sieht? Ja, natürlich. Ein Beispiel ist das Kaiserfestival in Koblenz, wo wir die Bühne samt Licht- und Tontechnik sowie die Tribüne stellen. Und wir betreiben die Technik für einige Veranstal- tungshallen der Region, zum Beispiel die Rhein-Mosel-Halle. Aber unser Hauptgeschäft ist der Bereich Corporate Events.