Was genau lieben Sie an Ihrem Job? Die Vielfalt. Wir arbeiten mit sehr vielen Bran- chen zusammen. Wir haben Mandanten, die Ärzte sind, genauso aber auch Restaurants, Hotels, sehr viele Mandanten aus dem Hand- werk, Dachdecker, Elektriker - also ganz unterschiedliche Berufe, aber auch sehr viele Dienstleister, die im Marketing unterwegs sind oder als Ingenieur, Archi- tekt und so weiter. Das ist spannend! In meinem Beruf beschäftigt man sich mit diversen Branchen und muss sich mit den Mandanten auseinandersetzen, um ihre Gewerke zu verstehen. Auf diese Weise bekommt man in jedes Unterneh- men einen wunderbaren Einblick, um die entsprechende Buchhaltung sowie den Jahresabschluss zu machen und das Unternehmen betriebswirtschaftlich ver- nünftig beraten zu können. Ich liebe es, über Kenntnisse in Brachen zu verfügen, in denen ich selbst nicht arbeite. Und Ihre Tätigkeit als Wirtschaftsprüfer sorgt gewiss für noch mehr Abwechslung. Das stimmt. In meiner Funktion als Wirtschaftsprüfer habe ich weit größere Einblicke, denn ich muss zum Bei- spiel den fertigen Jahresabschluss auf rechtliche und betriebswirtschaftliche Gegebenheiten prüfen und feststellen, ob keine Bilanzmanipulation, Fälschung oder sonstige Verstöße vorgenommen wurden. Um das herauszufinden, muss man ein Unter- nehmen samt seiner Betriebsabläufe kennenler- nen. Man ist bei der Inventur dabei, blickt in die Verwaltung und mehr. Ich lerne dadurch auch selbst viel dazu. Inwiefern bringt es Sie auch persönlich weiter? Als Wirtschaftsprüfer lerne ich bei meinen Mandanten zum Beispiel Möglichkeiten kennen, wie man eine neue Software für sich nutzen und damit Arbeitsvorgänge erleichtern kann. Das 56ER UND IHR SCHREIBTISCH LABEL 56 sehe ich bei großen Unternehmen und gebe dieses Wissen an die kleineren Unternehmen weiter. Wenn ich irgendwo gute Lösungen sehe, die auch unsere Software-Tools betreffen, setze ich auch mein Team darüber in Kenntnis. Vielen Menschen raucht beim Stichwort Steuern oder Buchhaltung der Kopf. Sind Sie als Steuerberater nicht auch Übersetzer? (lacht) Ja, stimmt. So gesehen übersetze ich die Paragrafen und erkläre sie in verständlicher Sprache. Ich wäre zudem gerne Lehrerin gewor- den, aber auch das mache ich in meinem Beruf. Denn ich bringe meinen Mandanten Sachen bei. Was ist Ihre Mission? Da gibt es mehrere Dinge - dazu gehört das Image meines Berufsfeldes zu verbessern. Manche finden das Thema so schwierig, dass sie 39