56ER UND IHR SCHREIBTISCH LABEL 56 bewerben. Ich überlege mir Grafiken und Schriftarten bis hin zu den Outfits der Künstlerinnen und Künstler, die sie in den Spots, innerhalb des Musik- videos, im nächsten Konzert oder beim großen Fernsehauftritt tragen. Und Sie sind bei jedem TV-Auftritt Ihrer Stars dabei, richtig? Ja, und genau deshalb kann ich das alles nicht alleine machen. Insofern ist es super, ein so großartiges Team zu haben. Mitarbeitende, aber auch Freelancer und vor allem meine Frau, die das komplette Backoffice macht und alle Zahlen kennt. Aufgaben- teilung ist wichtig. Mein Tag hat nur 24 Stunden und eine meiner Lebens- erkenntnisse ist, dass man die 24 Stunden, die man zur Verfügung hat, dafür nutzen sollte, nur die Dinge zu tun, in denen man wirklich gut ist. Andere Aufgaben delegiert man, denn mit einem gut funktionierenden Team ist man noch lukrativer, weil jeder das macht, worin er oder sie gut ist. Admi- nistrative Aufgaben und Reiseplanung liegen nicht jedem. Wenn man sich auf die eigenen Stärken konzentriert und fokussiert arbeitet, liefert man schneller Ergebnisse. Sie sagen “Wir”. Wen meinen Sie damit? Mit Studio 61 habe ich meinen Traum realisiert, daher meine ich eigentlich mich, aber ich bin ein großer Teamplayer. Das alles kann man gar nicht alleine machen, es wäre viel zu arbeits- intensiv. Ich produziere sechs bis acht Alben pro Jahr als Musikproduzent, mittlerweile dann noch jedes Musikvideo dazu und alle Fotos plus Social-Media-Kampagnen. Ich überlege mir Treatments für Musikvideos und Werbespots, die im Fernsehen laufen, um meine Produkte zu Viele träumen davon, das tun zu dürfen, wofür sie brennen, aber nicht jeder kann sich das aussuchen. Das erfordert Durchhaltevermögen. Erfolgreiche Menschen haben gemeinsam, dass sie an ihren Träumen festgehalten und sowohl dafür als auch an sich selbst gearbeitet haben. Es dauert, bis man über die Schwelle ist. Ich habe das alles selbst erlebt. Mit dem, was ich heute tue, habe ich auf dem Dachboden meiner Eltern angefan- gen. Als kleiner Junge und Teenager, der aus- gelacht wurde, weil er lieber zu Hause was mit Musik machte als draußen Fußball zu spielen. Mal hieß es, ich sei schwul, weil ich Modern Tal- 57