56ER UND IHR SCHREIBTISCH LABEL 56 Wie sahen Ihre ersten Berufserfahrungen nach dem Studium aus? Da ich mich mit dem Studium bewusst breit aufgestellt hatte, fiel es mir schwer, mich plötzlich doch auf einen Fachbereich festlegen zu müssen. Ich stellte mir selbst die Frage, was ich überhaupt möchte, denn die meisten Stellenangebote sprachen mich nicht wirklich an. Zu dem Zeitpunkt kam mir mein Netzwerk zugute. Eine sehr gute Freundin meiner Familie schickte mir eine Stellenanzeige zu, von der sie glaubte, dass sie perfekt zu mir passte. Das war die Projektassistenz bei der communita GmbH, dem Unternehmen von Sarah Walenta. Dieser Job bildet den Grundbaustein für das, was ich jetzt tue. Unternehmerisches und strategisches Denken, Marketing, Vertrieb, Verbandsaktivitäten, Netzwerken - von Sarah habe ich sehr viel gelernt. Ich durfte bei allem dabei sein. Sie hat mir viel zugetraut und beigebracht, zu meiner Meinung auch dann zu stehen, wenn Gegenstimmen kommen. Danach wechselten Sie zu einem Koblenzer Software-Unternehmen. Die Brickmakers, richtig. Denn ich wollte ein größeres Unternehmen kennen- lernen, in Teamstrukturen arbeiten und noch mehr mit dem Thema Digitalisie- rung zu tun haben. Das klingt alles sehr zielstrebig. Hatten Sie einen Plan? Nein. Wenn man mir vor zehn Jahren ge- sagt hätte, dass ich einmal Citymanagerin sein würde, hätte ich gedacht, dass das passt, aber von alleine wäre ich damals nicht auf diese Idee gekommen. Aller- dings war mir stets bewusst, dass ich ge- nau das Richtige tue, denn es machte mir Spaß und ich legte immer Motivation an den Tag. Timo Ziegler war es, der sagte: “Zu Miriam Schuff passt keine Berufsbe- zeichnung, es ist eine Lebenseinstellung.” Denn er hat erkannt, dass ich keine typische Marketing-Mitarbeiterin bin, son- dern anders denke, viele Verknüpfungen sehe und mich nicht auf einen Bereich beschränken möchte. Deshalb durfte ich auch in Vertrieb und Produkt- sowie Markenentwicklung mitwirken. Das hat er mir als Arbeitgeber ermöglicht. 49